Die Reaktionen auf Vorfälle der Silvesternacht in Köln machten vor allem eines deutlich: wie frauen*politische und feministische Themen in rassistisch aufgeladenen Diskursen instrumentalisiert werden. In den darauf folgenden Debatten machten sich nicht nur Rechte/Rechtsextreme plötzlich auf eine bisher nie dagewesene Art und Weise für Frauen*rechte stark um damit Solidarität gegenüber geflüchteten Menschen abzuwehren und diese zu diskreditieren. Vorstellungen von Geschlechtergerechtigkeit werden rassistisch und nationalistisch aufgeladen und die Bedrohung sexualisierter Gewalt ausschließlich auf Männer mit Migrationshintergrund projiziert und kulturalisiert, während diskriminatorische und übergriffige Praxen durch Männer österreichischer/deutscher Herkunft ausgespart bleiben. Gleichzeitig werden rassistische Argumentionen in gegenwärtigen feministischen Diskussionen rund um Geflüchtete wieder stärker und so stellen auch feministische Herangehensweisen keine Garantie für umfassende Rassismuskritik dar.
In einem Workshop mit intersektionaler Perspektive sollen Verstrickungen zwischen Rassimus und Sexismus verdeutlicht und aufgezeigt werden, dass Unterdrückungsverhältnisse nie singulär funktionieren. Aufbauend auf dieser Auseinandersetzung werden abschließend wichtige Argumente gegen rassistisch aufgeladene Vereinnahmungen und Instrumentalisierungen von Frauen*rechten sowie Interventionsmöglichkeiten gegen diese Allianz erarbeitet.
Es wird möglich sein, als Anfänger_in in das Thema einzusteigen als auch bereits vorhandendes Wissen aufzufrischen, sich auszutauschen, eigene und kollektive Strategien zu entwickeln.
Judith Götz ist Literatur- und Politikwissenschaftlerin und Mitglied der Forschungsgruppe Ideologien und Politiken der Ungleichheit (www.fipu.at).
Da die Teilnehmendenzahl begrenzt ist (max. 20 Plätze), bitten wir um eine vorherige Anmeldung bis 25.11.2016!